Gemeindeversammlung vom 29. November 2004

aus „Die Südostschweiz“ vom 29. November 2004

 

Dachstock-Ausbau für Tagesschule

 

Die Sooler Ortsgemeindeversammlung stimmte einem 400 000-Franken-Kredit zu

 

Die Sooler Tagesschule kann ihr Provisorium im früheren Handarbeitszimmer mit grössern, moderneren Räumen tauschen: Die Ortsgemeinde bewilligte 400 000 Franken für den Ausbau des gesamten Schulhaus-Dachgeschosses.

 

VON JANN ETTER

 

Zur Diskussion standen an der von Gemeindepräsident Fridolin Baumgartner geleiteten, von einem vollen Drittel der Stimmberechtigten besuchten und sehr sachlich verlaufenen Sooler Ortsgemeindeversammlung vom Freitagabend drei Varianten für die 1998 gegründete Sooler Tagesschule, die sich unter der kundigen, einfühlsamen Leitung von Erna Bachmann zunehmender Beliebtheit und damit steigender Kinderzahlen erfreut:
1. Der 400 000 Franken kostende Dachstockausbau, für den bereits vor einem Jahr ein Projektierungskredit bewilligt worden war und der im Mai dieses Jahres hätte beschlossen werden müssen; doch wurde der Entscheid verschoben, um die Variante Anbau eines Mehrzwecksaales auf der Nordseite des Schulhauses zu prüfen.
2. Eben dieser Mehrzwecksaal, verbunden mit der Umgestaltung des Schulhaussaales, in welchem von der Gemeindeversammlung über das Altersturnen bis zum Kränzli des Sooler Chors alle grösseren Veranstaltungen stattfinden, für die Zwecke der Tagesschule. Die Gesamtkosten hätten 830 000 Franken betragen (Anbau 680 000; Saal-Umgestaltung 150 000).
3. Die (neue) Variante Ausbau Kindergarten und Integration der Tagesschule in dessen Räumen. Da man noch nicht weiss, wie lange Sool noch einen eigenen Kindergarten betreiben kann, hätten (später) alle Räume der Tagesschule zur Verfügung gestanden. Die Kosten waren mit 240 000 Franken errechnet worden.

 

Gemeinderat für Dachstock Der Gemeinderat hielt an seinem ursprünglichen Vorschlag fest, den Dachstock auszubauen. Die 400 000 Franken könnten gerade noch aus Eigenmitteln bezahlt werden, was beim Anbau nicht der Fall gewesen wäre. Die Tagesschule ist für Sool wichtig, um jene Schülerzahlen zu erhalten, welche die Existenz der Schule überhaupt sichern.
Nachdem Gemeinderat Hanspeter Weber, Vorsitzender der extra eingesetzten Baukommission, die drei Projekte umfassend und die Kosten detailliert erläutert hatte, unterstrich Gemeindepräsident Fridolin Baumgartner die Vorteile des Dachstockausbaus. Sollte die Tagesschule einmal aufgehoben werden müssen, könnte man mit wenig Aufwand eine Wohnung einrichten. Wenn das Handarbeitszimmer frei wird, könnte man diesen speziellen Unterricht wieder im Schulhaus erteilen und die heutigen Räume im alten Schulhaus (das ist jenes Haus vis-à-vis der früheren Post, das wie ein steinerndes Gebäude bemalt ist) wieder vermieten.

 

Klarer Entscheid

 

In der Diskussion verfocht Stefan Mittner zunächst seinen Vorschlag für den sehr vielen Zwecken dienenden Anbau, der Sool wirklich attraktiv machen würde. Sool könnte sich als moderne Gemeinde profilieren und so auch neue Einwohner anziehen, womit auch die Weiterexistenz der Schule eher gesichert wäre. Mittner ortete im Kostenvoranschlag noch einiges Sparpotenzial.
Die weiteren Redner sprachen sich entweder für den Dachstock oder für den Kindergartenausbau aus; sie betonten u. a., dass Sool nun keine Zeit mehr verlieren dürfe, um die Tagesschule attraktiver zu machen. Die Kindergarten-Variante gefiel auch wegen der niedrigen Kosten.
Nachdem ein Rückweisungsantrag deutlich verworfen worden war, obsiegte in der Eventualabstimmung das Projekt Kindergarten-Ausbau gegenüber der Variante Anbau, und zwar ebenfalls recht deutlich. Dann aber sprachen sich 47 für den Dachstock aus, 23 für den Kindergarten. Der  Dachstock-Ausbau kann nach den Plänen des Architekturbüros Fritz Noser AG, Näfels, in den Sommerferien 2005 in Angriff genommen werden.

 

Einhellig für den Jugendraum

 

Zuvor hatte die Versammlung dem Kredit von 20 000 Franken für die Einrichtung eines Jugendraumes im bisherigen Postlokal diskussionslos zugestimmt. Ein paar junge Soolerinnen und Sooler hatten dazu die Initiative ergriffen und waren beim Gemeinderat auf offene Ohren gestossen. Es ist ja auch sinnvoll, das Postlokal im Haus «Alter Löwen», das der Gemeinde gehört, wieder zu nutzen.
Nadine Spielmann, eine der Initiantinnen, stellte das Projekt auf sehr sympathische Art vor. Nach der diskussionslosen Zustimmung applaudierte die Versammlung: Nadine Spielmann, der Sooler Jugend überhaupt - und wohl auch ein bisschen sich selber.
Der Jugendraum, für dessen Benützung die jungen Leute selber ein Reglement aufstellen, ist jeweils am Freitag- und Samstagabend für die Sooler (!) Jugend geöffnet. Für die rechtsverbindlichen Unterschriften stellte sich Landwirt Hansjörg Jenny, Trogsite, zur Verfügung.

 

Budget und weitere Kredite

 

Die übrigen Geschäfte der Ortsgemeinde waren rasch erledigt: Das Budget 2005 sieht einen Vorschlag vor Abschreibungen von 54 900 Franken vor; der «Umsatz» macht gut 800 000 Franken aus. Thomas Marti verlangte mit Blick auf künftige hohe Aufwendungen die Überprüfung der Wasser- und Abwassergebühren; der Gemeinderat wird das tun.
Der Steuerfuss bleibt bei 5 Prozent; das bedeutet, dass mit den 10 Prozent für die Schul- und den 4 Prozent für die Fürsorgegemeinde der gesamte Zuschlag nach wie vor 19 Prozent beträgt, also 3 Prozent unter dem Maximum. Gutgeheissen wurden Projektierungskredite von 15 000 respektive 25 000 Franken für die Sanierung der Wasserversorgung und von Kanalisationen im Bereich Untersool und Au.

 

 

 

Schul- und Fürsorgebudgets

 

et.- Der Reigen der Sooler Gemeindeversammlungen hatte mit der Schul- und Fürsorgegemeinde begonnen. Das Schulgemeindebudget, das Schulpräsident Adriano Monza erläuterte, rechnet bei Ausgaben von 650 500 Franken mit einem Rückschlag von 32 400 Franken; die Ortsgemeinde übernimmt wie üblich diesen Betrag.
Schulrat Hansruedi Schiesser erläuterte die erstmals erstellte Investitionsrechnung, die sich recht bescheiden ausnimmt, denn die grossen Brocken im Schulhaus sind Sache der Ortsgemeinde, der das vor gut 100 Jahren erbaute Gebäude gehört.
Das Budget der Tagesschule ist mit einem «Umsatz» von 126 500 Franken ausgeglichen. Der Steuerfuss blieb unbestritten.
Kurt Uhlmann, Präsident der im Moment noch drei Personen umfassenden Sozialbehörde, teilte mit, dass die Zusammenarbeit mit andern Gemeinden immer noch ein Thema sei; mit der Bildung der Einheitsgemeinde Schwändi hat sich die rechtliche Situation aber verändert. Das Budget mit einem ebenfalls von der Ortsgemeinde getragenen Defizit von 33 500 Franken (Gesamtaufwand 118 400 Franken) wurde gutgeheissen, ebenso der Steuerfuss.

 

 

 

 

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