Sool im "Gemälde der Schweiz", 1846

 

Auszug aus: Historisch-geographisch-statistisches 

Gemälde der Schweiz 

 

VIII. Band

 

Der Kanton Glarus 

 

Von Oswald Heer und J.J. Blumer-Heer 

1846

 

 

 Seite 652:

 

Sool, Dorf von 466 Einwohnern im Wahltagwen Mitlödi und in der evang. Kirchgemeinde Schwanden, auf einer sonnigen Gebirgsterrasse, über welche der kürzest Weg von Glarus nach dem Sernftal führt, anmuthig gelegen. Dieser Lage mag der Ort frühen Anbau zu verdanken haben; wenigstens wird er schon im seckingischen Urbar genannt. 1713 brannte das Dorf bei heftigem Föhnwind fast ganz ab, so dasss selbst dem nahen Mitlödi Gefahr drohte und man das Feuer in Zürich bemerken konnte: mit Hülfe milder Beisteuern aus dem Kanton und der Eidgenossenschaft wurde es bald schöner wieder aufgebaut. Gegenwärtig gereichen ihm ein neues Schulhaus (=alte Schule) und andere neuere Gebäude zur Zierde. Den hauptsächlichsten Erwerbszweig bildet hier, neben der Viehzucht, die Handweberei; 1837 beschäftigte dieselbe 123 Personen. Zugleich finden sich in Sool auch die nöthigsten Handwerke, und die Fabriken des benachbarten Schwanden werden stark besucht.

 

  

Seite 610:

 

Gheist und Auli, kleine, zu Sool gehörende  Alp, zwischen Fässis und Arzetgufel; ist voller Felsen und Steingänder. Nach dem Urbar hat sie, wenn der Berg dazu benutzt wird, 52 Stösse, ohne denselben aber 48 Stösse.

                                                                                              

 

Seite 621:

 

Holzbort und Fässis, dem Tagwen Sool gehörende Alp,  auf der rechten Talseite, zieht sich von der Brandalp in der Höhe bis an die Alp Gufel im Sernfthal, während tiefer  unten die Alp Gheist ihre südliche Grenze bildet. 1804 wurden ihr 15 Stösse abgenommen, welche in Allmenden verwandelt wurden. Der untere Stafel, Holzbort, gehört in die Mitlöder Huben, der zweite Stafel, Achseli, nur zum Theile: beide werden gegenwärtig geheuet; der dritte Stafel, Fässis, ist sehr ausgedehnt, indem er bis gegen den Gufelstock reicht und bis auf die andere Seite des Grates gegen Murgsee herüber. Er ist voller Felsen und Gänder, hat indessen dazwischen auch schöne Weideplätze, die einer Herde von 300 Schafen im Sommer Nahrung gewähren. An diesem Stafel findet sich oben am Grate ein tiefes Loch in den Felsen hinein, das als Töniloch bekannt ist.